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Warum soll man eigentlich im Sitzen musizieren oder zuhören? Bewegung kann die Gedanken öffnen und ganz neue Klangerlebnisse verschaffen. Musik in verschiedenen Raumkonstellationen - das ist der Fokus am 8. Januar in der Konzertreihe "unerHÖRT!" in Erlangen. Im Mittelpunkt steht eine Komposition von Werner Heider, der am 1. Januar seinen 95. Geburtstag feiert: "Kaleidoskop" (2019) für vier Instrumente in vier Räumen; Musik, die sich das Publikum im Herumlaufen erschließt und bei dem es das Klangereignis selbst beeinflussen kann, indem es den Standort wechselt. So wird das ganze Kunstpalais Stutterheim in Erlangen zum Klangentdeckungsort. Dazu gibt es weitere Meilensteine der Komposition im Raum: Die „Domaines“ von Pierre Boulez, bei dem ein Klarinettist zwischen verschiedenen Notenheften wandert, oder die „30 Pieces for String Quartet“ von John Cage, bei denen die Musiker:innen um das Auditorium herum verteilt sind und ihre Stimmen unabhängig voneinander vor sich hin spielen. Erst in den Ohren des Publikums setzt sich dann aus diesen Einzelstimmen je nach den akustischen Verhältnissen des Platzes ein individuelles Klangerlebnis zusammen.