Bildquelle: colourbox.com
In die Philharmonie Mercatorhalle in Duisburg strömt einmal im Jahr ein hier selten gesehenes Publikum: Großfamilien mit vielen Kindern aus dem Stadtteil Duisburg Marxloh besetzen mit Vorfreude die Plätze. Man hört Arabisch, Türkisch, Bulgarisch, Italienisch, aber kaum Deutsch. Viele der Gäste haben noch nie ein klassisches Konzert besucht. Aber nun treten hier ihre Kinder auf - spielen und tanzen auf der Bühne ausgerechnet zu Klassik, zu Neuer Musik. Die Vorstellung, die Kinder von Grundschule bis Oberstufe mit Begeisterung darbieten, wurde über das Schuljahr hinweg mit Musikpädagogen und Profimusikerinnen erarbeitet, finanziert über das Education Programm des Klavierfestival Ruhr. Seit 15 Jahren ermöglicht das Klavierfestival Ruhr in dem sozialen Brennpunktgebiet Duisburg-Marxloh eine Stadtteilarbeit mit Musik, die ihresgleichen sucht. Längst ist das Engagement zu einer Art Labor geworden, in dem man die Chancen und Erfolge von Musikvermittlung für stadteilbezogene soziale Arbeit eindrücklich nachvollziehen kann - ein Weckruf vor dem Hintergrund deutschlandweit schwindender musikpädagogischer Angebote.