Bildquelle: Ralf Dombrowski
Seine Musik fließt auf ganz natürliche Weise, klingt nie konstruiert, sondern lyrisch und fein: Seit vielen Jahren ist der Tunesier Anouar Brahem mit seinem Instrument, der Oud, und einer sehr gut besetzten Gruppe in der ganzen Welt zu erleben. Seine Liebe zum Improvisieren, zum Jazz, die entdeckte er schon als Student in seiner Heimatstadt Tunis. Gleichzeitig widmete er sich der traditionellen arabischen Musik. Beides lässt er miteinfließen in seinen eigenen Klangkosmos. Unter den zahlreichen Gitarristen ragt derzeit der US-Amerikaner Julian Lage mit seinem filigran-intensiven Spiel heraus. Mehr durch einen Zufall verliebte sich der 1987 geborene Musiker in den Jazz, sein Herz gehörte zunächst dem Blues. Ausgebildet wurde er in Boston, am Berklee College of Music. Mit einem hervorragend besetzten Trio - Jorge Roeder am Bass und Dave King am Schlagzeug - schafft Lage Klangwelten, die schon beim allerersten Hören fesseln. Adam Baldych - ebenfalls ein Berklee-Absolvent - lässt den Ton erblühen, wenn er den Bogen auf die Saiten seiner Geige setzt. Dabei habe er einen ganz anderen Sound gesucht als den klassischen, gibt er zu. Zarte und intensive Augenblicke entstehen in der angeregten Kommunikation mit den Musikern des norwegischen Helge Lien Trios. Manche ihrer Stücke entwickeln eine mitreißende Dynamik, wie man sie aus der Rock-Musik kennt.
Ob Violine, Violoncello, Gitarre, Oud oder Bass: Instrumente, die mit Saiten bespannt sind, haben einen besonderen, volltönenden Klang. Den feiern wir in dieser Stunde in verschiedenen Besetzungen unter dem Motto: "An die Saiten!"