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Er ist Anfang 30 und befindet sich gerade in einer produktiven Schaffensphase. Auf der einen Seite sitzt Maurice Ravel an seiner komischen Oper "L’heure espagnole", auf der anderen hat er gerade seine "Rapsodie espagnole" beendet. Gleichzeitig aber sorgt er sich um die Familie. Sein Vater ist krank, man fürchtet stets das Schlimmste. Todesnähe spiegelt sich auch in einem Klavierwerk, das Ravel nun in Angriff nimmt: "Gaspard de la nuit". Von den beiden heiter geprägten, spanisch-sonnig geprägten Werken führt "Gaspard de la nuit" in düsterere Welten. Der dreiteilige Zyklus erzählt von Spukgestalten und Klang gewordenen Alpträumen, die zum Radikalsten gehören, was Ravel jemals geschrieben hat, von den enormen technischen Schwierigkeiten einmal ganz abgesehen. Christoph Vratz vergleicht verschiedene Interpretationen.