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Freitag, 07.03.2025

20:03 bis 22:00 Uhr

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Daniel Harding | Bildquelle: Andrew Staples

Bildquelle: Andrew Staples

Live aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz - Surround Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Leitung: Daniel Harding

Im Sommer wird er 50 - und seit 20 Jahren ist er dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eng verbunden: Daniel Harding. In seinem jüngsten Programm vereint der britische Pultstar spirituelle Werke zweier jüdischer Komponisten: die "Reformations-Sinfonie" von Felix Mendelssohn Bartholdy und Gustav Mahlers "Lied von der Erde". Nach Vollendung der Achten Sinfonie und den Schicksalsschlägen des Jahres 1907 begann der abergläubische Mahler mit der Komposition eines neuen Werks zwischen Sinfonie und Liederzyklus, um dem Fluch, eine Neunte nicht zu überleben, zu entgehen. Bekanntlich vollendete er danach aber seine Neunte und fing sogar mit einer Zehnten an. In seiner Vokalsinfonie hat Mahler freie Nachdichtungen chinesischer Lyrik von Hans Bethge zu sechs Orchesterliedern verarbeitet, die zwischen bacchantischem Diesseits und transzendentem Jenseits schweben. Besonders der finale "Abschied" mit seiner Ewigkeitsverheißung scheint in kosmische Sphären abzuheben. "Ist das überhaupt zum Aushalten?", äußerte Mahler gegenüber dem Dirigenten der postumen Uraufführung 1911, Bruno Walter. "Werden sich die Menschen nicht danach umbringen?" Für seine Interpretation des "Lieds von der Erde" hat Harding zwei jüngere Protagonisten an seiner Seite. Die Trinklieder stemmt der britische Tenor Andrew Staples, dem BRSO seit langem vertraut. Und in den ausgedehnten Elegien dazwischen debütiert die Mahler-erfahrene Mezzosopranistin Fleur Barron, die als Tochter eines britischen Vaters und einer Mutter aus Singapur in Nordirland geboren wurde. Vor Mahlers monumentalen Zyklus setzt Harding die "Reformations-Sinfonie" von Mendelssohn, ein Bekenntniswerk des 20-Jährigen, der in seiner Kindheit protestantisch getauft wurde. Entstanden zur 300-Jahr-Feier der Augsburger Konfession 1830, hat Mendelssohn seine D-Dur-Sinfonie als Hommage auf den Reformator Martin Luther umgemünzt. Der Luther-Choral "Ein feste Burg ist unser Gott" wird im Finale zunächst von einer zarten Flöte intoniert und steigert sich am Ende zu hymnischer Glaubenszuversicht.

Solisten: Fleur Barron, Mezzosopran; Andrew Staples, Tenor
Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 5 D-Dur - "Reformations-Sinfonie"; Gustav Mahler: "Das Lied von der Erde"

Dazwischen:
PausenZeichen
Franziska Stürz im Gespräch mit Fleur Barron und Andrew Staples

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