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1928 noch wurde der jüdische Komponist Kurt Julian Weill in Berlin für seine "Dreigroschenoper" gefeiert. 1933 war er gezwungen, Deutschland zu verlassen. Er emigrierte über Paris nach New York, das er zwei Jahre später erreichte. Sein Ruf als "Dreigroschenoper"-Komponist war ihm bereits vorausgeeilt, doch er wurde am Broadway keinesfalls mit offenen Armen empfangen. Mit enormem Einsatz, großer Offenheit und der Lust zum Experiment schaffte er es in den 1940er Jahren fast jährlich ein abendfüllendes, innovatives Stück zu schreiben. Aus seinen Musicalerfolgen "Knickerbocker Holiday" und "One Touch of Venus" stammen die Hits "September Song" und "Speak Low". Mit "Street Scene" schuf er ein Werk, das an der Nahtstelle zwischen Musical und Oper steht. In Deutschland sind die Stücke aus Kurt Weills amerikanischer Schaffensperiode jedoch kaum bekannt.
In diesem Feature von Nicole Baumann werden die Broadway-Kompositionen Kurt Weills vorgestellt. Zu Wort kommen die Weill-Spezialisten Prof. Nils Grosch von der Universität Salzburg; Dr. Elmar Juchem, Mitarbeiter der Kurt Weill Foundation in New York und Stefan Kopf, Leiter des Verlags "Musik und Bühne".