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Klassik Open Air im Nürnberger Luitpoldhain, "Oper für alle" oder eine Initiative, die Konzertkarten an Bedürftige vermittelt: heutzutage kann wirklich jeder, der will, Live-Musik genießen. Sicher nicht immer und überall, aber die Veranstaltungen, die sich an ALLE wenden, die gibt es eben auch.
Die Anfänge der Idee, dass Musik nicht dem Klerus und dem Adel vorbehalten sein soll, reichen bis in die Barockzeit zurück. In Lübeck etwa gab es die Abendmusiken, die von der örtlichen Wirtschaft gesponsort waren. In London gründeten Carl Friedrich Abel und Johann Christian Bach eine Konzertreihe; und in Paris gab es seit dem 17. März 1725 die Veranstaltung "Concert spirituel", bei der auch Georg Philipp Telemann eingeladen war, seine Werke zu präsentieren, und der später in seiner Biographie darüber schreiben wird:
"Sonst verfertigte ich für Liebhaber zween lateinische, zwostimmige davidische Psalmen mit Instrumenten; eine Anzahl Concerte; eine französische Cantate, (…) die im Concert spirituel von bey nahe hundert auserlesenen Personen, in dreien Tagen zweimahl, aufgeführet wurde, und schied mit vollem Vergnügen von dannen, in der Hoffnung des Wiedersehens."
Zum 300. Jubiläum des "Concert spirituel" blickt Gudrun Petruschka auf die Anfänge des öffentlichen Konzerts zurück: auf Konzerte, die so beliebt waren, dass ein Sicherheitsdienst für Ordnung sorgen musste; auf Veranstaltungen, die ziemlich strenge Auflagen hatten und trotzdem erfolgreich wurden - und in eine Komponisten-WG.