Bildquelle: Olga Radmanovich
"Organised Delirium" heißt die neue CD der Pianistin Tamara Stefanovich. Ursprünglich von Antonin Artaud geprägt, hat Pierre Boulez diesem Paradoxon mit seiner Zweiten Klaviersonate ein Denkmal gesetzt: Radikales Sprengen tradierter Formen, wohl durchdacht und angeordnet in neuer Struktur. Auflösung des Alten bei gleichzeitiger Verehrung. Oder, wie der 23-jährige Boulez selbst schrieb: "Kollektive Hochspannung und kollektiver Bann." Tamara Stefanovich hat mit Boulez selbst an der Sonate gearbeitet, einem Werk, das einen entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben markiert. Zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez hat BR-KLASSIK mit ihr über den Meister, das Stück, und natürlich über die (Aus)Wirkung eines organisierten Deliriums gesprochen.