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Königin vom Dienst - Wilma Lipp
Sie gehörte dem legendären Wiener Nachkriegsensemble an, wurde zur jüngsten österreichischen Kammersängerin aller Zeiten ernannt und hat an den zeitweise drei Häusern der Wiener Staatsoper fast 1200 Vorstellungen gesungen: Mit 16 debütierte Wilma Lipp bei einer Freilichtaufführung, mit 20 wurde sie an die Wiener Staatsoper engagiert und mit 23 gelang ihr dort unter der Leitung ihres großen Mentors Josef Krips der Durchbruch als Königin der Nacht, die fortan so etwas wie ihre "signature role" war. Das gefürchtete dreigestrichene f kam bei ihr so sicher wie das Amen in der Kirche - in den 129 "Zauberflöten!-Vorstellungen im Theater an der Wien genauso wie in den rund 270 anderen auf der ganzen Welt. Dennoch blieb auch ihre glockenklare Sopranstimme nicht bei funkelnden Spitzentönen stehen, sondern entwickelte sich weiter. Von der Königin der Nacht wechselte Wilma Lipp ab Mitte der 1950er Jahre zur Pamina, von der Olympia zur Antonia, von der Musetta zur Mimi. Und die Operette lag der gebürtigen Wienerin ohnehin im Blut! Am 26. April wäre Wilma Lipp 100 Jahre alt geworden - ein runder Anlass, in "con passione" an die Highlights ihrer Karriere zu erinnern.