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Leo Smit
Die verlorene Generation der niederländischen Musik
Seine Musik klingt frisch und unbekümmert. Sie vereint Einflüsse des französischen Impressionismus und der Neoklassik mit Bitonalität, Jazz und Foxtrott. Leo Smit kommt am 14. Mai 1900 als Sohn jüdischer Eltern in Amsterdam zur Welt. Unter der deutschen Besatzung der Niederlande beginnt ab Sommer 1940 die schrittweise Ausgrenzung, Entrechtung und schließlich Deportation der jüdischen Bevölkerung. Als Leo Smit im April 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet wird, sind erst wenige seiner Werke im Druck erschienen. Die übrigen Manuskripte überdauern den Krieg bei einem Freund und lagern später wenig beachtet in einem Archiv. Bis die Flötistin Eleonore Pameijer eher zufällig auf Smits Flötensonate stößt und begeistert von der Qualität dieser Musik die Leo Smit Stiftung in Amsterdam gründet: Der Beginn einer seit 25 Jahren andauernden Forschungsarbeit, in der auch die Werke vieler anderer verfolgter oder verbotener KomponistInnen wieder entdeckt, ediert und aufgeführt werden - darunter Henriëtte Bosmans, Rosy Wertheim, Dick Kattenburg und Pál Hermann. Eine ganze "verlorene Generation" der niederländischen Musik erhielt wieder eine Stimme. Anlässlich von Leo Smits 125. Geburtstag stellt Alexandra Maria Dielitz einige dieser Biographien vor.