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Momi Maiga spielt meisterhaft die Kora und singt mit heller Tenorstimme. In seinem eigenen musikalischen Wortschatz treffen westafrikanische Traditionen auf Flamenco, auf Jazz und Elemente aus der europäischen Klassik. "Kairo" bedeutet "Frieden" in seiner Muttersprache Mandinka. So nannte der 1997 in Gambia geborene Musiker sein aktuelles Album. Darauf spürt er der Magie nach, die von alten Überlieferungen des Mandinka-Volkes und mitreißenden Rhythmen der Gegenwart ausgehen.
Das Bandolim ist eine brasilianische Variante der Mandoline. Hamilton de Holanda (*1976) ist unfassbar virtuos auf dem diesem Instrument. Seines hat fünf Saitenpaare und vereint die Vorzüge einer Geige und einer Bratsche vom Tonumfang her, sagte er im BR-KLASSIK-Interview. Emilia Lajunen und Suvi Oskala aus Finnland sind moderne junge Frauen, die in ihr heutiges Leben Traditionen einbauen. In bunter Tracht gekleidet sind die beiden Fiddle-Spielerinnen auf dem Cover der CD "Toisjalkainen" abgebildet. Umweltbewusstes Handeln ist ihnen wichtig: Zu ihren Konzerten fahren sie mit dem Fahrrad oder mit dem Zug. Ihre sportliche Seite kommt auch zum Vorschein, wenn sie bei ihrer Musik-Recherche Lieder und Weisen von früher entdecken: Dann füllen sie sie mit Lebendigkeit und Drive.
Die Interpretinnen und Interpreten dieser Stunde haben eines gemeinsam: Ihr Spiel fesselt, vom ersten Ton an. Ganz unterschiedliche Saiteninstrumente in Ensembles aus Estland, Rumänien, Portugal, Westafrika, der Schweiz, aus Italien, der Türkei, aus Frankreich, Finnland und Brasilien verknüpft Beatrix Gillmann zu einem Hörerlebnis: "Der Atem der Saiten". Denn wenn Saiten durch Anzupfen oder das Streichen mit einem Bogen zum Schwingen gebracht werden, klingen sie hier stets einzigartig.