Bildquelle: BR
Mit einem spannenden Programm kehrt der gebürtige New Yorker Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters, zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zurück. Im Zentrum steht ein neues Cellokonzert von Thomas Larcher, das nach der New Yorker Uraufführung am 3. April nun seine Europäische Erstaufführung in München erlebt. Das BRSO zählt zu den Auftraggebern des Werkes, das der 1963 in Innsbruck geborene und vielfach von der Tiroler Landschaft inspirierte Thomas Larcher für die ausdrucksstarke amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein geschrieben und ihr gewidmet hat - wie Larcher ist auch Weilerstein kein Neuling beim BRSO. Bewusst hat Larcher eine kleinere Orchesterbesetzung gewählt, um den Solopart im Gegenüber einzelner Individuen zu spiegeln. Der Titel "returning into darkness" eröffnet vielfältige Assoziationen - etwa an einen Gang durch schwierige Zeit, in der alle Gewissheiten ins Wanken geraten, oder an den Schlaf, währenddesen sich das Unterbewusste Bahn bricht. Larchers Novität rahmt Gilbert mit Symphonik des Finnen Jean Sibelius, dessen populäre Fünfte Sinfonie mit ihrer unwiderstehlichen Schwanen-Hymne den krönenden Abschluss bildet. Aber an den Anfang setzt Gilbert eine echte Sibelius-Rarität: Die Tondichtung "Nächtlicher Ritt und Sonnenaufgang" ist auch für das BRSO Neuland. Nach einem wild galoppierenden ersten Teil, der Minimal Music-Patterns vorwegnimmt, mündet das Tongemälde in einen choralartig aufblühenden, magisch verklingenden Sonnen-Hymnus.