Bildquelle: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
Nach drei Jahren hat er auf dem Grünen Hügel genug von der Tetralogie um einen verfluchten Nibelungenring: Der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Kirill Petrenko, ist an seinem Stammhaus in München derart ausgelastet, dass er Wagners vierteiliges Monumentalwerk in Bayreuth ab 2016 dem erfahrenen Kollegen Marek Janowski überlässt - wodurch es ein weiteres interessantes Hügeldebüt geben wird. Petrenko steht dieses Jahr also zum vorerst letzten Mal im mystischen Abgrund, dessen akustische Tücken er auf Anhieb so souverän in den Griff bekam wie wenige vor ihm. Die heiß umstrittene Inszenierung von Frank Castorf gibt sich, unterstützt von vielsagenden Bühnenbildern (Aleksandar Denic), sicher auch im dritten Jahr teils nostalgisch, teils trashig: als Machtkampf um Erdöl statt um märchenhaftes Gold. Es gibt übrigens einen neuen Alberich, der früher einmal Widersacher Wotan gesungen hat: Albert Dohmen!