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Saisonauftakt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Gastdirigent ist der sympathische Spanier Pablo Heras-Casado, 1977 in Granada geboren, der das Symphonieorchester zuletzt bei "Klassik am Odeonsplatz" leitete. In München stellt Heras-Casado ein neues Cello-Talent aus den USA vor, die 33-jährige Alisa Weilerstein. Sie stammt aus einer renommierten Musikerfamilie und gab ihr öffentliches Debüt vor zwanzig Jahren beim Cleveland Orchestra. In Amerika war Alisa Weilerstein längst ein Star, bevor Daniel Barenboim 2012 mit ihr und seiner Berliner Staatskapelle eine CD herausbrachte - und sie damit bei uns bekannt machte. Barenboims Vertrauen in Alisa Weilerstein war berechtigt, inzwischen ist sie weltweit on tour. Beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks debütiert sie mit dem düsteren zweiten Cellokonzert von Dmitrij Schostakowitsch, das der Widmungsträger Mstislav Rostropowitsch 1966 in Moskau uraufführte. Pablo Heras-Casado greift den Faden auf und beschließt das Konzert mit der quirligen neunten Symphonie von Schostakowitsch. Der neoklassische Charakter des Stücks schlägt einen Bogen zu Joseph Haydn, dessen prachtvolle C-Dur-Symphonie Nr. 50 das Konzert eröffnet. Mit Haydn und Schostakowitsch kann Heras-Casado zeigen, dass er sowohl in der historischen Aufführungspraxis als auch in der musikalischen Moderne zuhause ist.
(Fridemann Leipold)