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Seit dem Jahr 835 wird am 1. November "Allerheiligen" gefeiert. Alle Heiligen können wir im "Tafel-Confect" nicht namentlich würdigen, aber einen, dem ein besonders schönes musikalisches Denkmal gesetzt wurde, greifen wir stellvertretend heraus: den Heiligen Leopold. Die Wichtigkeit eines Heiligen und damit die Chance, im Titel eines Musikstückes vorzukommen, war natürlich nicht immer nur eine rein religiöse Sache. Heilige, die zufällig den gleichen Namen wie der gegenwärtige Herrscher trugen, standen jedenfalls höher im Kurs als andere, wie eben Leopold, dessen namensmäßiger Verbindung zum römisch-deutschen Kaiser wir die "Sonata Sancti Leopoldi" von Antonio Bertali verdanken.
Eine andere Facette des Tages ist die Trauer, der traditionelle Friedhofsbesuch, die Erinnerung an die Verstorbenen zum Ende des Kirchenjahrs. Als Metapher steht dafür die düstere und trübe Natur im Spätherbst wie in Georg Caspar Weckers Begräbnismusik "Nebel, Schatten, Dampf und Rauch".
In unserem Radio-Lexikon der Alten Musik stellen wir Marcel Pérès vor, der mit seinem Ensemble Organum dem lateinischen Choral des Mittelalters ganz ungewohnte und exotische Klangnoten hinzufügt.