Bildquelle: Ko de Korte und Tom Haarsma
Hill Country ist ein Gebiet im Norden des US-Bundesstaates Mississippi, ein Katzensprung südlich von der Grenze zu Tennessee und dessen Hauptstadt Memphis entfernt. Für Blues-Freunde hat die Region einen geheimnisvollen Klang, ist es doch der Ort, an den sich länger als anderswo traditionelle, teils archaische Blues-Traditionen gehalten haben. Dies zog im Dezember 1989 auch zwei Niederländer an, Ko de Korte und Tom Haarsma. Mit Mikrofonen, Kassetten-Decks und einer kleinen Super-VHS-Kamera machten sie sich auf den Weg über den Atlantik. Innerhalb von zwei Wochen besuchten sie 18 Musiker, nahmen ihre Geschichten und ihre Lieder auf: die kommunikationsfreudige Jessie Mae Hemphill auf ihrer E-Gitarre und den Mundharmonikaspieler Frank Frost, Glen R. Faulkner, den letzten Vertreter des Diddley-Bows, der einsaitigen Bottleneck-Gitarre, oder Otha Turner, den legendären Altmeister der schwarzen Fife-and-Drum-Tradition. Veröffentlicht haben die beiden Blues-Aficionados ihre Aufnahmen nie; in dieser Sendung sind sie erstmals öffentlich zu hören. Die Musiker sind zwischenzeitlich alle verstorben; diese Einspielungen können deswegen als das Testament der letzten großen Vertreter des Hill Country Blues gelten.