Bildquelle: Warner Classics
Sie war eine Legende - und dies schon zu Lebzeiten: Elisabeth Schwarzkopf, eine der bedeutendsten Sängerinnen des 20. Jahrhunderts. Am 9. Dezember wäre sie 100 Jahre alt geworden. Unvergessen ihre großen Glanzrollen, die Marschallin im "Rosenkavalier" von Richard Strauss oder die Gräfin in dessen Oper "Capriccio".
1915 wurde die Jahrhundertsängerin in Posen geboren, deren Karriere schließlich 1938 in Berlin begann. Dort debütierte sie als Blumenmädchen. Ihr künstlerisches Ziel hatte sie dabei von Anfang an im Blick: die Wiener Staatsoper. Von dort aus unternahm sie ihren weltweiten Siegeszug an die größten und wichtigsten Bühnen, brillierte als Rosina im "Barbier von Sevilla", als Gilda in "Rigoletto" oder auch als Gretchen und Eva in den "Meistersingern". Unvergleichlich ihre Mozartpartien, die Contessa in "Die Hochzeit des Figaro" oder die Donna Elvira in "Don Giovanni", mit denen sie die Welt in Atem hielt. Und dann - das Lied, genauer: Die Lieder von Hugo Wolf, die ihr Mann Walter Legge, der große Produzent und Direktor der Columbia-Schallplattengesellschaft für sie wie geschaffen hielt. Er sollte Recht behalten: Schwarzkopfs Einspielungen der Wolf-Lieder gelten bis heute zu den wegweisenden Referenzaufnahmen.
Bis ins hohe Alter hinein gab die Grande Dame der Gesangskunst als Gesangslehrerin ihren unermesslichen Erfahrungs- und Wissensschatz an die nachwachsende Sängergeneration weiter. Das Credo der Elisabeth Schwarzkopf: Es gilt, der Kunst zu dienen. Wie für wenig andere war Musik für sie Kunstreligion. Am 8. August 2006 verstarb Elisabeth Schwarzkopf im Alter von 90 Jahren. 2004 hatte Ursula Adamski-Störmer vom BR - Studio Franken Gelegenheit, sich mit der Sopranistin aus Leidenschaft in der Nähe ihres letzten Domizils in Schruns in Vorarlberg zu treffen und sich mit ihr über ihre Musik zu unterhalten. Ein Ausnahmegespräch mit einer großen, beeindruckenden Persönlichkeit des letzten Jahrhunderts, die normalerweise keine Interviews gab.