Bildquelle: wikipedia
Es ist ein Klang zwischen "Hof" und "Hinterhof", zwischen barocker Pracht und staubiger Straße. Die Laute zeigt viele Gesichter, vor allem wenn man ihre Geschichte näher betrachtet und erkennt, dass die Ahnen des höfischen Barockinstruments im Mittelmeerraum und im Nahen Osten zuhause sind.
Das Wort "Laute" stammt aus dem arabischen "al’ud", was ganz einfach das Material des Instruments bezeichnet: "Das Holz". Die OUD (auch "Der Oud") wurde zunächst als Begleitinstrument für die Dichtung arabischer Wandersänger eingesetzt. Im 11. Jahrhundert kam sie über das maurische Spanien nach Europa, erhielt einen längeren Hals und mutierte zur Laute.
Man sagt, der besondere Klang der Oud sei dem Gesang der Vögel zu verdanken, auch spiele die jeweilige Baumsorte, aus der das Instrument hergestellt sei - Mahagoni, Kokosnuss, Zitronen- oder Olivenbaum - eine entscheidende Rolle, ob der Klang eher "hart", "weich", "fordernd" oder "klagend" sei.
Wie auch immer - die Oud hat viele Geschwister: Ob es der "Gimbr" ist, ein in Marokko häufig gespieltes Instrument mit zwei bis drei Saiten und Tierhaut-Bespannung an der Vorderseite, oder der griechische "Laoúto", eine Laute mit sehr langem Hals. In der Türkei spielt man gleich mehrere lautenähnliche Instrumente: "Saz", eine Langhalslaute mit sieben Saiten, die "Tambur-Laute", die für ihre tiefen Töne bemerkenswert ist, oder der "Cümbüs", eine banjoartige bundlose Laute mit 12 Saiten, die dann gespielt wird, wenn die normale türkische "Ud" sich im Klanggeschehen nicht mehr durchsetzen kann. Die Oud ist ein Instrument der reisenden Musiker, sie ist ein Instrument des Gesangs wie auch ein "singendes Instrument".