Bildquelle: deutsche harmonia mundi
„Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der? Die Menge aber sprach: Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa.“ Laut dem Evangelisten Matthäus haben die Leute Zweige von den Bäumen gerissen und auf den Weg gestreut, auf dem Jesus nach Jerusalem ritt. An diese biblische Geschichte erinnert der Palmsonntag. Jerusalem ist für alle drei monotheistischen Weltreligionen eine heilige Stadt. Im Mittelalter war das gesamte Abendland besessen von der „Befreiung“ Jerusalems. Die Zeit dieser Kreuzzüge reflektierte Torquato Tasso in seinem 1574 vollendeten Epos „Das befreite Jerusalem“ - über zwei Jahrhunderte lang eine beliebte Vorlage für Madrigale, Oratorien und Opern. Auf Geschichten aus diesem Epos basieren etwa Händels „Rinaldo“ oder Lullys „Armide“. Musik über Jerusalem steht im Mittelpunkt des Tafel-Confects am Palmsonntag - von Sweelinck über Scarlatti bis Vivaldi.