Bildquelle: Astrid Ackermann
Übertragung des musica viva Konzerts vom 26. 2. 2016
Eine Britin in Deutschland, ein Grieche in Frankreich, ein Deutscher in Amerika: So unterschiedlich die Lebenswege von Rebecca Saunders, Georges Aperghis und Stefan Wolpe sein mögen, führten sie doch gewiss nicht zufällig in jeweils höchst charakteristische Klangwelten, die über alles Wohlvertraute hinausgehen. Drei Werke verschiedener Genres lassen im Mitschnitt des Konzerts vom 26.2.2016 den weiten Horizont innovativer Musik seit den 1950er Jahren spürbar werden. Die Klangmagierin Saunders widmet sich in ihrem Trompeten-Solo "White" einem ihrer Lieblingsinstrumente. Aperghis, Pionier neuer Darbietungsformen, komponierte ein Konzert für Akkordeon, dessen enorme Ausdrucksvielfalt seiner Idee einer "sprechenden" Musik besonders entgegenkommt. Der charismatische Wolpe schuf mit seiner Symphonie von 1955/56 ein solitäres Werk, dessen kaleidoskopisch-expressive Klangsprache jeden traditionellen Rahmen sprengt.
(Text: Michael Zwenzner)