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Das geistliche Spiel "Der Sohn des Zimmermanns - Szenen nach dem Neuen Testament" von Wilfried Hiller ist ein in jeder Hinsicht ungewöhnliches Werk. Das zeigt schon sein Titel. Denn dieses geistliche Werk über Jesus heißt eben nicht "Der Sohn Gottes", sondern "Der Sohn des Zimmermanns". Das ist eine ganz neue, vielleicht sogar gewagte Perspektive: Jesus wird als Mensch gezeichnet, nicht als Messias. Der besondere Kunstgriff dabei: Jesus selbst erscheint gar nicht als handelnde Person. So ergibt sich zwar ein indirektes, dennoch äußerst vielschichtiges Bild Jesu: wie ihn seine Freunde und Zeitgenossen sahen, wie ihn die Verfasser des Neuen Testaments sahen, wie wir ihn heute sehen. Und dann gibt es noch die Ebene der Musik: Da sind Viola d'amore und Bratschen als Stimme Jesu, da ist die Klarinette, die uns mit ihren Anklängen an Klezmer-Musik in Erinnerung ruft, dass Jesus sich als gläubiger Jude verstanden hat, da sind aber auch die farbigen Perkussionsinstrumente aus allen Teilen der Welt - sie stehen für den universellen Jesus, dessen Botschaft in allen Himmelsrichtungen weiterwirkt. BR-KLASSIK - Studio Franken zeichnete die Uraufführung auf, die am 16. März 2010 im Gedenken an den 65. Jahrestag der Zerstörung Würzburgs stattfand. Eine Wiederholung des Konzertmitschnitts aus Anlass des 75. Geburtstags des Komponisten.