Bildquelle: Ramella & Giannese_Eduardo Piva | Teatro Regio Turina
Europäische Italianità
Der Komponist Alfredo Casella
Als Komponist, Pianist, Dirigent und Kritiker war er die herausragende Figur der italienischen Musikszene in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Geboren 1883 in Turin, studierte Casella in Paris und pflegte internationale Freundschaften mit Ravel, Mahler, Strawinsky und Enescu. So blickte er früh über den Tellerrand des italienischen Melodramma hinaus, das in seinem Heimatland alle anderen Gattungen verdrängt hatte und nun im Fahrwasser des Verismo vor sich hindümpelte. Einen genuin italienischen Stil auf dem Niveau der europäischen Avantgarde zu entwickeln - das war Casellas Ziel, besonders in der vernachlässigten Instrumentalmusik. Neue Maßstäbe setzte Casella jedoch auch mit seiner Oper La donna serpente, die Mitte April im Teatro Regio in Turin aufgeführt wurde - im Rahmen eines großangelegten "Festival Casella", in dem die Stadt ihren großen Sohn mit Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen feierte. Alexandra Maria Dielitz war dort und fasst ihre Eindrücke im Musikfeature am Freitag zusammen. Am Samstag ist der komplette Mitschnitt der Oper unter der Leitung von Gianandrea Noseda zu hören.