Bildquelle: www.stiancarstensen.no
Quetschkommode oder faltiger Wunderkasten? Das Akkordeon polarisiert. Von seinem Klangspektrum begeistert ist Richard Galliano. In zahlreichen, spannenden Konzertprojekten hat der Franzose es geschafft, das Instrument von seinem angestaubten Image zu befreien: Vom Instrument, das oft in Walzerseligkeit und tumber Bieratmosphäre schwelgte, hin zum modernen Jazzinstrument. Wie ein Schauspieler schlüpft er mit dem Akkordeon in eine Rolle. Ein weiterer Franzose reiht sich in die Reihe derer ein, die dem faltigen Wunderkasten ein neues Gesicht geben: Der 1980 geborene Vincent Peirani, der durch immense Virtuosität sein Publikum in Staunen versetzt. Von der Orgel, die man mit sich herumtragen kann, ist auch sein Landsmann Jean-Louis Matinier begeistert, der zusammen mit dem Bass-Virtuosen Renaud Garcia-Fons eine ganz eigene Klangsprache entwickelt hat. Sie vereint Flamenco, Tango, Jazz und französische Volksmusik. Der Norweger Stian Carstensen dagegen spürt mit dem Akkordeon der Faszination nach, die von skandinavischer Volksmusik ausgeht.
Vom Hinterzimmer des Wirtshauses in die Konzertsäle - und auch im Jazz konnte sich das Akkordeon, das eine gelungene Verbindung zwischen Blas- und Tasteninstrument darstellt, etablieren. Beatrix Gillmann stellt das Instrument in der Stunde vor Mitternacht in vielseitigen Aufnahmen vor.