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"If music be the food of love…", dichtete Shakespeare einst und brachte damit äußerst poetisch zwei Themen zusammen, die auch unzählige Komponisten beschäftigte: Musik und Essen. Allein die Menge an Tafelmusiken, die barocke Fürsten bei ihren Kapellmeistern bestellten, ist ungezählt. Im Tafel-Confect - dessen Titel ebenfalls auf diese Tradition anspielt - erklingen Tafelmusiken von Georg Philipp Telemann und Michel-Richard Delalande. Während diese Werke den Akt der luxuriösen Nahrungsaufnahme in angenehme Klänge einkleiden sollten, gibt es auch Stücke, die die sinnlichen Freuden des Essens selbst thematisieren: So berichtet ein Renaissance-Lied vom "größten Gelage aller Zeiten", das nach Meinung des unbekannten Autors ein gewisser Morton und ein gewisser Hayne in Cambrai abgehalten hatten, und ein anonymer englischer Komponist schwärmt von exotischen Gewürzen wie Muskat und Ingwer. Claudin de Sermisy, einem Komponisten des 16. Jahrhunderts, scheint die Völlerei hingegen eher auf den Magen geschlagen zu haben. Er beteuert: "Je ne menge point de porc" - "Nein, ich esse kein Schwein".