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Riccardo Muti ist ein Maestro mit Charakter: Man sagt ihm "unerbittliche Präzision, Schwung, Leichtigkeit und höchste Phrasierungskunst" nach. Als "Erbe Toscaninis" gilt er aufgrund seiner Vorliebe für Originalpartituren und seiner geradezu obsessiven Partiturtreue: Im Dezember 2000 enthielt er dem Publikum der Mailänder Scala in Verdis Troubadourdas konventionell eingefügte hohe "C" in der berühmten Tenorarie vor und nahm dafür nicht wenige Buhrufe in Kauf. Auch allzu modern orientierten Regisseuren sagt Muti gern die Meinung. Und bei einer römischen "Nabucco"-Premiere brachte er 2011 nach dem berühmten Gefangenenchor harsche Kritik gegen die italienische Kulturpolitik vor. Gerade für seine künstlerische Kompromisslosigkeit wird der neapolitanische Maestro von renommierten Orchestern in aller Welt geschätzt. Zu den von Muti bevorzugten Klangkörpern gehört neben den Wiener Philharmonikern, dem Philadelphia Orchestra und dem Chicago Symphony Orchestra auch stets das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, bei dem er vor fünfunddreißig Jahren debütierte und seither regelmäßig zu Gast war. Grund genug für BR-KLASSIK, dem Maestro mit einer "Philharmonie" zum 75. Geburtstag zu gratulieren: Riccardo Muti am Pult des Symphonieorchesters des BR.