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18 Jahre lang hat er als Chefdirigent den Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks geleitet: Rafael Kubelík. Der am 29. Juni 1914 auf einem Schloss in Böhmen geborene Sohn eines berühmten Geigers begann als Violine und Klavier spielendes Wunderkind und machte bald als furioser junger Kapellmeister Karriere. 1948 verließ er seine Heimat in Richtung Westen. Nach Jahren in Chicago und in London trat der emotional impulsive, empfindungstiefe Musiker 1961 seine Stelle in München an. 1973 wurde er Schweizer Staatsbürger. Neben dem klassischen Repertoire setzte sich Kubelík stets mit nachhaltigem Erfolg für die Musik tschechischer Komponisten ein. Seine Interpretationen von Werken Smetanas, Dvoráks oder Janáceks waren rhythmisch pulsierend und durchströmt von musikantischer Energie. Engagiert kümmerte er sich um die Symphonik Gustav Mahlers und Karl Amadeus Hartmanns. Selbst auch Komponist, machte er keine künstlerischen Kompromisse. In Kastanienbaum, im Kanton Luzern, ist mit ihm am 11. August vor zwanzig Jahren einer der großen Orchesterleiter des 20. Jahrhunderts gestorben. Mit einigen Sendungen erinnert BR-KLASSIK an ihn und sein international ausstrahlendes Wirken.