Bildquelle: Womex.com
Im vergangenen Oktober fand in Budapest das größte Branchentreffen der Weltmusikszene statt, die World Music Exposition „Womex“. In einem Land also, dass sich unter seinem Ministerpräsidenten Viktor Orban immer wieder vehement gegen Flüchtlinge und fremde Kulturen abgeschottet hat. Dass bei dieser Messe der Weltmusik jedoch wichtige Zeichen gesetzt wurden und Musik im Geist der Toleranz zu hören war, bewies immerhin das Eröffnungskonzert am 21. Oktober im großen, an der Donau gelegenen Konzertzentrum „Bálna“: Es stand unter dem Motto „Gypsy HeartBeats“. Die große kulturelle Vielfalt der Roma-Musik aus dem Karpatenbecken war zu erleben, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Dabei war Attila Oláh, ein ungarischer Romakünstler aus der Slowakei mit freien Improvisationen. Man hörte einen der besten Geiger aus der urbanen Kaffeehausmusik, Ferenc Radics, zusammen mit Pál István Szalonna und seiner Band. Außerdem Bea Palya, Gesang und Percussion, den Roma-Meistergeiger Tcha Limberger, in Belgien aufgewachsen, in der Tradition des Gypsy Swing und der Manouche Musik, sowie die Sängerin Mónika Lakatos und die Gruppe Romengo. Sie führte traditionelle authentische „Zigeunermusik“ auf und verwendete dabei auch Milchkanne und Waschzuber, um die Rhythmen zu akzentuieren.