Bildquelle: Herzau
Nach der 16jährigen Ära von Jonathan Nott beginnt bei den Bamberger Symphonikern am 30. September eine neue Zeitrechnung. Jetzt übernimmt der neue Chefdirigent Jakub Hrùša den Dirigentenstab und der steckt voller Tatendrang, hat nicht mehr und nicht weniger vor als einen richtigen Aufbruch zu neuen musikalischen Ufern.
Der 35jährige im tschechischen Brno geborene Dirigent hat sich bei den Bambergern schon in mehreren Gastdirigaten wärmstens empfohlen und sicher sind die gemeinsamen tschechischen Wurzeln des Orchesters und seines neuen Chefdirigenten ein äußerst fruchtbarer Boden für neue blühende musikalische Landschaften. Dass die durchaus aber nicht nur tschechisches und böhmisches Kolorit haben müssen, das steht für den jungen, international bereits äußerst erfolgreichen Dirigenten außer Frage. Er will die Programmphilosophie, die Programmrituale auf ihre heutige Tauglichkeit abklopfen und zu ungewohnten programmlichen Konstellationen finden, in denen auch das Zeitgenössische seinen selbstverständlichen Platz finden wird. Wer sagt denn, dass ein Konzert immer mit einem ouvertürenartigen Werk beginnen muss, gefolgt vom scheinbar obligatorischen Solokonzert vor der Pause, um dann nach der Pause zum gewichtigen sinfonischen Hauptwerk auszuholen?
Jakub Hrùša, Schüler von Jiøí Bìlohlávek, hat sich international schon viele Sporen verdient, dirigiert weltweit die wichtigsten und berühmtesten Orchester, ist auch als Operndirigent gefragt von Glyndebourne bis zur Wiener Staatsoper, hat schon verschiedene Chefdirigentenpoten inne gehabt - eine Dirigentenkarriere wie aus dem Bilderbuch. Dennoch sieht er den Sinn seines künstlerischen Lebens nicht im andauernden Vielfliegen von Konzert zu Konzert. Wie er das angesichts seiner zusätzlichen neuen verantwortlichen Position bei den Bamberger Symphonikern umsetzen will, wird ein Aspekt in der Sendung „Meine Musik“ sein. Welche ungehobenen Schätze tschechischer Musik es gibt, die er gerne mit seinen Bambergern zukünftig heben möchte, ein anderer. Und natürlich wird es auch um die Frage gehen, warum gerade aus Böhmen die Musik kommt, warum auch gerade seine Geburtsstadt Brno eigentlich ein so kreatives Pflaster ist? Die Musik, die Jakub Hrùša ausgewählt hat, ist auf jeden Fall eine Liebeserklärung an sein Heimatland.