Bildquelle: Bayreuther Festspiele GmbH / Enrico Nawrath
Manchmal gleicht es einer Schnitzeljagd für das Gehirn des Betrachters, wenn ein Opernregisseur uns Zuschauer auffordert, den Code seiner Inszenierung zu knacken - auf dass der Vorgang der Entschlüsselung die Wucht des Abends erhöhe. Der Bayreuther „Tannhäuser“ von Sebastian Baumgarten und Joep van Lieshout ist ein solch kniffliger Fall: Zum letzten Mal eröffnet die umstrittene Regiearbeit eine Festspielsaison auf dem Grünen Hügel (bevor sie für Bildtonträger aufgezeichnet und damit verewigt wird). Als Rollendebütant verdient der Bariton Markus Eiche in der Partie des Minnesängers Wolfram von Eschenbach Beachtung, umgeben von der Sopranistin Camilla Nylund als Elisabeth und Heldentenor Torsten Kerl als Tannhäuser. Nachdem am Dirigentenpult der Produktion 2011 Thomas Hengelbrock gestanden hat, 2012 Christian Thielemann, trägt dieses Jahr wieder der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein, Axel Kober, die musikalische Verantwortung - wie letzten Sommer.