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Der WDR nannte ihn einmal ein „Universalgenie“, weil er nicht nur Block- und Traversflöte auf höchstem Niveau spielt, sondern auch dirigiert, komponiert und malt: Hans-Martin Linde, in den 50er Jahren einer der Pioniere des historisch informierten Flötenspiels, feiert seinen 85. Geburtstag. Das Tafel-Confect gratuliert mit einem Überblick über sein vielfältiges Wirken.
Da ist zum einen der Blockflötist, der eigentlich auf der modernen Querflöte ausgebildet war, sich dann aber bald in die Erforschung von Spielweisen und Aufführungspraxis der Renaissance und des Barock vertiefte. Er ist in einer historischen Aufnahme von 1968 im Rahmen der Reihe Musica Antiqua im Germanischen Nationalmuseum zu hören. Da ist zum anderen der Dirigent und Ensembleleiter - etwa der legendären Cappella Coloniensis, bei der er früher selbst als Flötist mitspielte, oder des von ihm gegründeten Linde-Consorts. Inzwischen arbeitet er auch mit Orchestern zusammen, die auf modernen Instrumenten musizieren, wie die Budapest Strings.
Ein anderer Pionier der Originalklang-Bewegung steht im Mittelpunkt unserer Rubrik „Das Stichwort - Radio-Lexikon der Alten Musik“: Roger Norrington, Gründer der London Classical Players, der später als Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis in seine Arbeit mit modernen Klangkörpern einfließen ließ.