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Bis heute orientieren sich große Orchester und Dirigenten an Nikolaus Harnoncourts Vorstellung einer "Klangrede", eines lebendigen und beredten Musizierstils. Mit wacher Neugier, eloquent und einem streitbaren Temperament verfocht der 1929 in Berlin geborene und am 5. März 2016 im österreichischen Attergau verstorbene Cellist und Dirigent seine musikalischen Ideen, die immer wissenschaftlich fundiert waren, abgesichert durch das Studium historischer Quellen, doch emotional immer mitreißend.
Harnoncourt war der Pionier der historischen Aufführungspraxis für Alte Musik, kaum ein Dirigent hat im 20. Jahrhundert die Musikwelt so fundamental verändert wie er. Dabei polarisierte der Österreicher durchaus mit zügigen Tempi und harschen Akzenten, zugleich feierte er überwältigende Erfolge: mit Monteverdi, Bach, Mozart, Beethoven, Bruckner oder Gershwin. Harnoncourt revolutionierte die Klassik nachhaltig und setzte Meilensteine, vor allem mit seinem "Concentus Musicus", den er 1953 in Wien gemeinsam mit seiner Frau, der Geigerin Alice Harnoncourt, gründete.
Die "Klassik-Stars" am 27. und 28.12. widmen ihm legendäre Aufnahmen, von den Anfängen bis zu späten Einspielungen, von Monteverdi, Purcell und Bach bis Mozart, Schubert und Johann Strauß. Und an den visionären Operndirigenten Harnoncourt, der mit Monteverdi Aufführungsgeschichte schrieb, erinnert am 29.12. der Opernabend mit dessen "Il ritorno d’Ulisse in patria".