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Mozart war noch keine zwanzig zum Zeitpunkt der Komposition seines dramma giocoso "La finta giardiniera" (Uraufführung: Münchner Salvatortheater 1775). Das Libretto hat ihn zu Tönen des Tiefgangs inspiriert: Vielleicht sind es noch keine seelischen Abgründe, in die er seine Bühnenfiguren stürzt, aber in Abgründe hinein- bzw. hinunterblicken lässt er sie punktuell schon. Wie im siebenfachen Sonnenkreis Sarastros werden Liebende Prüfungen ausgesetzt, Gefühlsverwirrungen. Musikalisch handelt es sich weniger um eine Studie zur "Zauberflöte" als um die Keimzelle für die buffoneske Trias von "Le nozze di Figaro" über "Don Giovanni" bis "Così fan tutte". Im 3.Sonntagskonzert der Saison präsentiert das Münchner Rundfunkorchester eine deutsche Singspielfassung der opera buffa, die 1780 in Augsburg herauskam. Andrew Parrott dirigiert, Sandrine Piau singt "die verstellte Gärtnerin".