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"Johannes-Passion" unter Blomstedt
Neben der "Matthäus-Passion" ist die "Johannes-Passion" als einzige authentische Passion von Johann Sebastian Bach vollständig erhalten. Der Komponist leitete sie zum ersten Mal in der Leipziger Nicolaikirche am Karfreitag 1724 - ein Jahr nach seinem Amtsantritt als Thomaskantor in Leipzig. Das zweistündige Werk, basierend auf dem Evangelienbericht nach Johannes mit der Gefangennahme und Kreuzigung Jesu Christi, ist für vierstimmigen Chor, Gesangssolisten und Orchester gesetzt. Anders als in der "Matthäus-Passion" (Textdichter: Chr. F. Henrici) zeichnet in der "Johannes-Passion" Bach selbst verantwortlich für die Umarbeitung der Texte, die im Kern auf die sogenannten "Brockes-Passion" zurückgehen. Für die dramatischen Effekte integrierte Bach zudem in das Werk einige Verse des Matthäus-Evangeliums: Das Weinen Petri nach dreimaliger Verleugnung seines Herrn und das Erdbeben nach dem Kreuzestod Jesu.
Das Konzert mit dem Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks findet unter der Leitung des schwedischen Dirigenten Herbert Blomstedt statt, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feiert.