24 Stunden improvisierte Musik rund um den Erdball - der 30. April ist der International Jazz Day. In der Reihe "Bühne frei im Studio 2" schließt sich BR-KLASSIK dieser noch jungen Tradition an, live zu erleben im Radio und als Video-Livestream.
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Im November 2011 rief die UNESCO den 30. April zum International Jazz Day aus. Die UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa konstatierte damals, Jazz mache das Beste aus der Vielfalt in der Welt, überwinde Grenzen und bringe Menschen zusammen. Seit seinen Wurzeln in der Sklaverei habe diese Musik ihre leidenschaftliche Stimme gegen jede Art der Unterdrückung erhoben. Sie spreche eine Sprache der Freiheit, die in allen Kulturen von Bedeutung sei.
Der amerikanische Pianist und Komponist Herbie Hancock ist UNESCO-Botschafter für interkulturellen Dialog und Schirmherr des "International Jazz Day." In den vergangenen Jahren hat er ihn gemeinsam mit anderen Jazzgrößen mit Konzerten in Istanbul, Tokio, Paris und im letzten Jahr im Weißen Haus in Washington gefeiert. Barak Obama formulierte in seiner Eröffnungsrede, er hoffe, dass der Jazz zu neuen Wegen des Dialogs und zu neuen Formen der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg führen könnte. Musikerinnen und Musiker, Veranstalter, Universitäten und Schulen in aller Welt taten es ihm in den vergangenen Jahren gleich.
In diesem Jahr gibt es in allen 195 Mitgliedsländern der UNESCO Konzerte zum "International Jazz Day". Das "International Jazz Day Global Concert" wird in diesem Jahr in der kubanischen Haupstadt Havanna stattfinden. Im Gran Teatro de La Habana "Alicia Alonso" treten Jazzstars aus der ganzen Welt auf: Sängerin Youn Sun Nah aus Südkorea, Saxophonistin Melissa Aldana aus Chile, der Oud-Spieler Dhafer Youssef aus Tunesien, Trompeter Till Brönner aus Deutschland und aus den USA Bassistin Esperanza Spalding, Bassist Marcus Miller und natürlich Schirmherr, Pianist Herbie Hancock. Hier der Link zum Live-Stream aus Havanna.
In Bayern wird der International Jazz Day 2017 mit Konzerten in Fürth, Ebersberg und im BR-Funkhaus gefeiert.
Beim BR-KLASSIK-Konzert im Rahmen des "International Jazz Day" 2017 arbeiten Musikerinnen und Musiker mit Wurzeln in Albanien, Deutschland, Frankreich, Japan, Moldawien und den USA zusammen und spielen Auszüge aus ihren aktuellen Programmen.
Der amerikanische Vibraphonist und Komponist Tim Collins lebt seit 2010 in München. Mit enorm swingenden und melodiestarken Kompositionen und seinem mit deutschen Kollegen besetzten Quartett kommt er ins Studio 2.
Leonid Chizhik, der als klassisch ausgebildeter Pianist in den frühen 1970er Jahren in der Sowjetunion auch eine erfolgreiche Karriere im Jazz starten konnte, kam 1991 nach München, um zu bleiben. Er lehrte an der Hochschule für Theater und Musik, so wie es seit einigen Jahren als jüngster Professor in der Geschichte des Jazzinstituts auch sein Duopartner, der Saxophonist Florian Trübsbach, tut. Reminiszenzen an Harlem Stride, Swing, Bebop, Barock und Romantik durchziehen ihre Interpretationen von Jazzklassikern.
Florian Weber | Bildquelle: Jürgen Bindrim Aus Albanien ist die Sängerin Fjoralba Turku nach München gekommen, aus den USA der Gitarrist und Komponist Geoff Goodman. "Katie Cruel" heißt ihr Duoprogramm nach einem überlieferten, amerikanischen Folksong, sanft und eindringlich zugleich sind ihre Jazzsongs und Adaptionen von Traditionals.
Liebe zur Freiheit und zur Melodie inspiriert den Münchner Trompeter Matthias Lindermayr zu der Musik seines aktuellen Quartetts mit dem Pianisten Florian Weber, dem aus Frankreich stammenden Saxophonisten Matthieu Bordenave und dem japanischen Schlagzeuger Shinya Fukumori.
Live im Radio auf BR-KLASSIK am 30. April 2017 von 20.03 bis 23.00 Uhr sowie als Video-Live-Stream ab 20.00 Uhr auf www.br-klassik.de/concert.