"Theresienstadt - Musik als Zuflucht" wurde 2014 mit dem "International Classical Music Award" in der Kategorie Dokumentarfilm ausgezeichnet. Im Film von Dorothee Binding und Benedict Mirow wirken Anne Sofie von Otter, Daniel Hope, Christian Gerhaher, Bebe Risenfors, Bengt Forsberg, Alice Herz-Sommer, Coco Schumann und Gert Heidenreich mit.
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Terezin - Theresienstadt - ein Ort des Grauens. Doch um der Öffentlichkeit menschliche Zustände vorzuspiegeln verordnete das Nazi-Regime den Gefangenen Tanz und Musik, richtete sogar ein "Tanz-Café" ein. So wurde musizieren und komponieren zur Überlebenschance. Die Sängerin Anne Sofie von Otter, der Sänger Christian Gerhaher und der Geiger Daniel Hope spürten Zeitzeugen auf und reisten mit ihnen in das ehemalige Ghetto. Gemeinsam haben sie dort ihre Musikstücke gespielt und sie zum Erzählen animiert. Dorothee Binding und Benedict Mirow hielten diesen Besuch mit der Kamera fest.
Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste Die Dokumentation "Theresienstadt - Musik als Zuflucht" ist ein Film von Musikern über die Musik an einem der dunkelsten Orte der Menschheitsgeschichte. Er vermittelt nicht nur die kostbare Begegnung mit Zeitzeugen, sondern auch die teilweise sehr persönlichen Beweggründe der nächsten Musikergeneration, dem Vergessen entgegenzuwirken. Die Musikdokumentation schildert die Kraft der Kunst und ihrer Schöpfer und soll Ansporn sein, aus der Vergangenheit die Lehre des "nie wieder" zu ziehen.
Perfide und systematisch bauten die Nationalsozialisten das Ghetto Theresienstadt als Vorzeigelager auf. Es gelang ihnen, damit das Internationale Rote Kreuz zu täuschen. Einzig und alleine deshalb war Kultur ab 1942 in Theresienstadt offiziell erlaubt.
Vom ersten Ton an geht es direkt in unsere Seele.
Mit den Worten von Alice Herz-Sommer beginnt die Dokumentation "Theresienstadt - Musik als Zuflucht". Im Interview mit dem Geiger Daniel Hope beschreibt die damals 110 Jahre alte Pianistin und ehemalige Gefangene in Theresienstadt die Macht der Musik. Ein weiterer Musiker, der noch aus eigener Erfahrung vom grausamen Leben im Ghetto berichten kann, ist der Jazz-Gitarrist Coco Schumann. Täglich musste er mit den "Ghetto Swingers" im so genannten Caféhaus spielen. Für Coco Schumann besteht kein Zweifel: "Ich bin der Musik dankbar, weil sie mir das Leben gerettet hat!" Für den Film nimmt er es auf sich, sich noch einmal in die Gassen von Theresienstadt zu wagen und dort auch seine Gitarre zur Hand zu nehmen.
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Jazzgitarrist Coco Schumann spielt für Daniel Hope
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Daniel Hope und Coco Schumann beim Gang durch Theresienstadt
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Daniel Hope geigt in den Baracken in Theresienstadt
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Daniel Hope beim Gang durch das ehemalige Ghetto
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Christian Gerhaher und Bebe Risenfors singen und spielen Musikstücke von ehemaligen internierten Künstlern. | Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
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Christian Gerhaher und Bebe Risenfors singen und spielen Musikstücke von ehemaligen internierten Künstlern. | Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
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Eine der kostbaren Zeitzeugen: Daniel Hope geigt für die 110-jährige Pianistin Alice Herz-Sommer. | Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
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Anne Sofie von Otter liest im ehemaligen Schlafraum aus "Brief an mein Kind". | Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
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Anne Sofie von Otter mit Bengt Forsberg | Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
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Konzertabend im Mai 2012: Anne Sofie von Otter führt mit dem Geiger Daniel Hope, dem Pianisten Bengt Forsberg und dem Kontrabassisten, Gitarristen und Akkordeonisten Bebe Risenfors Stücke von ehemaligen Theresienstadt-Internierten auf. | Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
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Konzertabend im Mai 2012: Anne Sofie von Otter bei einer Lied-Darbietung in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. | Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
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Konzertabend im Mai 2012: Daniel Hope bei einer Darbietung in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. | Bildquelle: Bayerische Akademie der Schönen Künste
Musikstücke von Komponisten, die in Theresienstadt interniert waren, ergänzen die Interviews, tragen die Geschichte in die Gegenwart und sollen helfen, diese Vergangenheit weiter zu verarbeiten. Komponiert wurde die Musik unter anderem von Ilse Weber, Karel Švenk, Robert Dauber, Viktor Ullmann und Pavel Haas.
Nach ersten internationalen Auszeichnungen wie z.B. dem französischen "Diapason d'Or" und dem luxemburgischen "Supersonic Award" folgte am 20. Januar die Auszeichnung mit dem "International Classical Music Award 2014".