Viele große Kammermusikwerke konnte Adolf Busch ab 1929 bis 1949 bei Columbia/EMI auf dem damaligen Stand der Technik einspielen. Der gesamte Katalog dieser Zusammenarbeit ist auf 16 CDs als Box erschienen. Eine Fundgrube, um sich ein umfassendes Bild des Künstlers zu machen. Doch womit anfangen? Hier fünf Highlights für den Start.
Bildquelle: Warner Classics
Das eröffnende Thema spinnt Adolf Busch wie eine kostbare, hauchfeine Schnur ohne Unterbrechung über 14 zauberhafte, schier endlose Takte, behutsam darum bedacht, die Linie kein einziges Mal zu unterbrechen. Dafür war Adolf Busch berühmt: "The man with the endless bow" titelte die Fachzeitschrift "The Strad" in einem Artikel über den Geiger.
Das Busch-Quartett at its best: Die glasklare Artikulation, die in der hallarmen Akustik einer Aufnahme aus den Abbey Road Studios im November 1933 unverblümt herauskommt, bringt die schroffen Kontraste aber auch den tänzerischen Schwung des ersten Beethoven-Quartetts wunderbar zur Geltung.
Der Komponist Johannes Brahms und seine Interpreten Busch und Serkin – bis heute eine Idealkonstellation. Ohne bedeutungsvoll aus den Saiten gesaugte "Tiefe", dafür mit Geradlinigkeit und Sentiment. Zum Glück nimmt Brahms (gerade die Kammermusik in verschiedenen Besetzungen mit Klavier) einen großen Teil von Buschs Diskografie ein.
Eines der anspruchsvollsten Werke der Klaviertrioliteratur. Was in Schuberts Noten oft so einfach aussieht ist spieltechnisch von höchster Schwierigkeit. Hier zeigt sich Adolf Busch auch geigerisch auf Top-Niveau. Mit Nerven zehrender Intensität zeichnet das Busch-Trio Schuberts menschliches Psychogramm zwischen jugendlichem Optimismus, Sehnsucht, Verzweiflung und glühender Hoffnung nach.
Der Geiger Busch einmal in anderem Licht: spielerisch, virtuos, mit purer Freude an der schönen Melodie und mit mediterranem Charme. Busch hat die Bearbeitung dieser "Sonate" (sie hat eher die Form einer kleinen Suite) selbst angefertigt. Er hatte ein Faible für diese Seite der Geigenkunst und spielte privat auch gern Virtuoses wie z.B. Paganinis Capricci für Violine solo.