Georg Friedrich Händel schrieb seine "Wassermusik" für eine prunkvolle Wasserfahrt auf der Themse, die der englische König George I im Sommer 1717 unternahm – möglicherweise mit hochrangigen Staatsgästen, denen er imponieren wollte. Dabei wurde die königliche Barke von einem Boot mit Musikern begleitet, die eine Art von Open-Air-Konzert gaben. Obwohl die 22 Einzelsätze der Wassermusik also eigentlich Gebrauchsmusik für die Untermalung eines großen Zeremoniells sind, zeigt doch jeder von ihnen Händels Meisterschaft und die schier überbordende Vielfalt seiner musikalischen Fantasie.
Bildquelle: colourbox.com
Komponist
Georg Friedrich Händel
Zeit und Ort
1717, London
In den Top 99, weil
Georg Friedrich Händel auch in diesem Werk zeigt, wie abwechslungsreich und fantasievoll er gestaltet - und wie originell er sogar Gebrauchsmusik wie die für eine königliche Bootspartie komponiert. Deswegen ist die "Wassermusik" bis heute eines der populärsten Werke Händels.
Wem diese Stücke gefallen, der mag auch:
die "Feuerwerksmusik" von Händel, seine Concerti grossi - und vielleicht auch eine andere Wassermusik aus der Barockzeit: "Hamburger Ebb und Flut" von Georg Philipp Telemann.
Empfehlenswerte Einspielung:
Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski
Auch hörenswert vom selben Komponisten:
einfach alles, was er geschrieben hat! Ja, wirklich alles!
Wussten Sie übrigens, dass…
der amerikanische Schriftsteller T. C. Boyle in seinem Roman "Wassermusik" von 1982 (in ihm geht es um das Leben eines schottischen Entdeckers und eines Londoner Trunkenbolds) immer wieder auf Händels "Wassermusik" Bezug nimmt?
Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 13. Juni 2021, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK