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"Simply the best - Die Top 99 der Alten Musik" Innsbrucker Liederhandschrift

Partylöwe und Poet, Haudegen und einfühlsamer Komponist: Oswald von Wolkenstein – einer der vielseitigsten Minnesänger des Mittelalters – hat selbstbewusst eine Gesamtausgabe seiner Werke veranlasst: die Innsbrucker Liederhandschrift.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Innsbrucker Liederhandschrift

Komponist
Oswald von Wolkenstein

Zeit und Ort
Die heute in der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck aufbewahrte Prachthandschrift entstand zum größten Teil 1432 und enthält 118 Lieder von Oswald von Wolkenstein.

In den Top 99, weil
Oswald von Wolkenstein einer der vielseitigsten Dichter und Komponisten des deutschsprachigen Mittelalters ist. Er fußt auf der Tradition des Minnesangs, lässt sich in seinen Melodien aber auch von der "ars nova", der neuartigen Kompositionsweise aus Frankreich, anregen. Als weitgereister Berater und Diplomat in Diensten des römisch-deutschen Kaisers öffnet er sich kulturellen Einflüssen aus ganz Europa.

Wem dieses Stück gefällt, der mag auch
eine gemütliche Jause mit Speck und Wein auf einer Südtiroler Alm - vielleicht in der Nähe der Burgruine Wolkenstein.

Empfehlenswerte Einspielung:
Marc Lewon und das Ensemble Leones; Michael Posch und das Ensemble Unicorn

Vom selben Komponisten auch hörenswert:
In der Innsbrucker Liederhandschrift finden sich fast alle Kompositionen von Oswald von Wolkenstein. Aber ebenfalls hörenswert ist die Oper "Wolkenstein" von Wilfried Hiller, die 2004 am Staatstheater Nürnberg mit Bernd Weikl in der Titelpartie uraufgeführt worden ist.

Wussten Sie übrigens, dass
Oswald als Stifter der Linie Wolkenstein-Rodenegg gilt? Seine Nachfahren sind bis heute in Südtirol ansässig. Ob sie auch so gerne singen, ist nicht bekannt.

Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 17. Oktober 2021, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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