BR-KLASSIK

Inhalt

1. Juli 1933 - "Arabella" von Richard Strauss wird uraufgeführt Ein zweiter "Rosenkavalier"?

Eine langjährige Zusammenarbeit verband die beiden Künstler Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Auch für das letzte gemeinsame Projekt standen sie im permanenten Austausch. Allerdings äußerte der Librettist wiederholt seine Bedenken gegenüber Strauss' musikalischen Verarbeitung. Vier Jahre nach Hofmannthals Tod wurde "Arabella" dann endlich in der Dresdner Staatsoper uraufgeführt.

Bildquelle: picture-alliance / Imagno

Was heute geschah zum Anhören

Wien, Mitte des 19. Jahrhunderts: Arabella ist die älteste Tochter und damit der ganze Stolz eines verarmten Aristokraten. Sie wird von mehreren Männern umworben, ist selbst aber fixiert auf "die große Liebe", den "Richtigen", was ja oft Geduld erfordert, hier aber doch bald Gestalt annimmt - durch einen steinreichen Gutsbesitzer namens Mandryka.

"Das Zweite ist immer schwerer, denn man darf um alles den ersten Einfall nicht kopieren!" - eine Warnung, die Hugo von Hofmannsthal an Richard Strauss richtete, der mit "Arabella" einen zweiten "Rosenkavalier" schreiben wollte: eine fesche Komödie, in bewährter Manier zwischen Konversationston und Walzerseligkeit! Unzweifelhaft reizvoll ist die  geborgenheitsstiftende Klang-Aura Mandrykas, inspiriert von kroatischer Volksmusik. Ob die Gefahr des Oberflächlichen, des Operettenhaften im Fall "Arabella" durchgehend gebannt ist – darüber streiten sich die Gelehrten.

Arabella-Interpretinnen

Die Partie der Arabella, geschrieben für Viorica Ursuleac, braucht nicht nur das berühmte "Strauss-Silber" in der Stimme, sobald sie in die Höhe steigt, sondern auch eine lupenreine Artikulation, damit der Text verständlich ist. In den 50er Jahren erwarb sich die bildschöne Schweizerin Lisa della Casa den Beinamen "Arabellissima", weil sie blaublütige Eleganz und eine strahlkräftige Stimme mit einer glamourösen Erscheinung verband.

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 8.30 Uhr und um 16.40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören - oder Sie abonnieren unseren Podcast. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

    AV-Player