BR-KLASSIK

Babington, 16. November 1951. Der kleine Ort liegt in der Nähe von Bath, im englischen Somerset. Hier war Familie Knatchbull lange ansässig. So zog auch die Musikerin Dora Bright dorthin, als sie ihren doppelt so alten Ehemann Wyndham Knatchbull heiratete. Das hat ihrer Kreativität keinerlei Abbruch getan. Dora Bright stellte in Babington eine Liebhaber-Theatergruppe auf die Beine, die unter anderem Operetten von Gilbert und Sullivan aufführte.

Während ihres Studiums an der Royal Academy of Music stand das Klavier für sie im Zentrum. Seit 1881 ließ sie sich in London ausbilden, und konnte sich bereits währenddessen im Londoner Konzertleben etablieren. Als erste Frau bekommt sie die Charles Lucas Medaille für Komposition, denn auch das studiert sie. Ihr erstes Klavierkonzert a-Moll wird einige Jahre lang erfolgreich von ihr gespielt. In England oder auch Deutschland konzertiert sie. Vor allem mit klassisch-romantischem Repertoire.

Von Klaviermusik zu Ballettabenden

Doch über die Jahre in Babington House vollzieht sich allmählich ein Wandel. Dora Bright wendet sich dramatischen Werken und Balletten zu. Wichtig wird ihr die Zusammenarbeit mit der Tänzerin Adeline Geneé. Für deren Auftritte in Londoner Theater, aber auch in New York oder Australien, komponiert und konzipiert Bright Ballettabende. 

Dora Bright inspiriert - nach ihrem Tod schrumpft das Dorf

Von ihren Kompositionen sind viele verloren gegangen. Erst seit wenigen Jahren ist ihr Klavierkonzert auf CD aufgenommen. Wie inspirierend Dora Bright gewesen sein muss, ist vielleicht zu erahnen: Im Jahr nach ihrem Tod, 1952, verkaufte die Familie Knatchbull das Anwesen in Babington. Seitdem ist das Dorf geschrumpft.

Sendung: "Allegro" am 16. November 2021 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK