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Mendelssohn dirigiert Händel "Israel in Egypt" in Düsseldorf

Düsseldorf, 26. Mai 1833. Felix Mendelssohn Bartholdy bringt Händels Oratorium "Israel in Egypt" zur Wiederaufführung. Ganz Düsseldorf ist im Händel-Fieber. Da macht es erstmal nichts, dass Mendelssohn sich um so etwas wie "Historische Aufführungspraxis" wenig kümmert – schließlich gab es das damals noch nicht.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Einst geachtet, dann versklavt: Das Volk der Israeliten leidet unter den Ägyptern. Dann kommen die Plagen: Frösche und Heuschrecken, Feuerflammen und Hagelsturm. Endlich dürfen die Israeliten ziehen, aber sie werden verfolgt. Eine Flucht durch staubigen Wüstensand und gewaltige Wassermassen… In Händels Oratorium "Israel in Egypt" ist mächtig was los. Chöre prallen aufeinander. Sie streiten, flehen und jubeln.

Erst Bach, dann Händel: Mendelssohn, der Entdecker

Fast hundert Jahre nachdem Händel diese Musik in England komponiert hat, erklingt sie auf dem europäischen Festland – dirigiert von einem jungen Mann, der ein paar Jahr zuvor erst mit der Wiederaufführung von Bachs "Matthäus-Passion" eine Revolution ausgelöst hat: Felix Mendelssohn. In der königlichen Bibliothek von London ist ihm Händels Originalpartitur von "Israel in Egypt" in die Hände gefallen. Und prompt dirigiert er das Werk am 26. Mai 1833 beim Niederrheinischen Musikfest.

Anstrengende Proben bei großer Hitze

Schon Tage vorher pilgern Scharen von Menschen nach Düsseldorf. Sie alle wollen dabei sein und mitsingen. Glück für Mendelssohn. Denn er braucht rund 400 Leute für den Chor. Und die sind sehr engagiert, schreibt Vater Abraham Mendelssohn an seine Frau Lea: "Denk Dir, dass gestern und vorgestern von früh acht bis Abends neun mit geringen Unterbrechungen für Pausen und Mittagessen, gestern Abend sogar bis zehn Uhr Instrumentalprobe ist… und dass alle diese Leute in der fürchterlichen Hitze diese schwere Arbeit gewissenhaft und lustig verrichten, um sich zu amüsieren."

Beginn einer Händel-Revolution

Düsseldorf ist im Händel-Fieber. Und Chorsingen ist eh grad in Mode. Ideale Voraussetzungen also für eine Händel-Revolution. Nur was die historische Aufführungspraxis angeht, nimmt es Mendelssohn noch nicht so genau. So lässt er Klarinetten, Hörner und Posaunen mitspielen, obwohl die nicht in Händels Partitur stehen. Später verurteilt sich Mendelssohn selbst dafür. Drei Jahre später dirigiert er Händels "Israel in Egypt" in Leipzig – und dann wirklich in der Originalfassung.

"Israel in Egypt" aus der Hamburger Elbphilharmonie

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Handel: Israel in Egypt, sacred oratorio, HWV 54 | Thomas Hengelbrock & Balthasar Neumann Ensemble | Bildquelle: Antigona (via YouTube)

Handel: Israel in Egypt, sacred oratorio, HWV 54 | Thomas Hengelbrock & Balthasar Neumann Ensemble

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