Im russischen Kaiserreich wird am 11. Mai 1888 Israel Beilin geboren. Als Irving Berlin wurde er in den USA berühmt. Er schrieb Welthits wie "White Christmas", "God Bless America", "White Christmas" oder auch "Cheek to Cheek" – Songs, die noch heute bestens im Ohr sind.
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Israel Beilin wurde in eine jüdische Kantorenfamilie hineingeboren. Damals flohen Juden zu Tausenden aus Russland – wegen massiver antisemitischer Verfolgungen. So gelangte der dreijährige Israel 1891 mit seinen Eltern und sechs Geschwistern nach Amerika. Der Vater starb bald, die Kinder mussten für sich selbst sorgen. Mit 14 Jahren riss Israel Beilin von zu Hause aus und arbeitete als singender Kellner. Dabei lernte er notdürftig Klavier zu spielen.
Er nutzte zunächst nur die schwarzen Tasten. Doch der junge Mann machte was draus. Er lernte, eigene Lieder zu schreiben. Mit "Alexander's Ragtime Band" wurde er berühmt, 1911, in einer Zeit, in der es noch keine Schallplatten gab. Komponisten lebten vom Verkauf der Noten.
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ALEXANDER'S RAGTIME BAND- ORIGINAL SOUNDTRACK- IRVING BERLIN.
Der Song "Alexander's Ragtime Band" wurde zum größten Hit jener Tage – von vielen Bands bis in Europa gespielt und später von Stars wie Bessie Smith gesungen. Es war der Erstling des Mannes, der sich fortan Irving Berlin nannte.
Fast 80 Jahre lang schrieb er weiter: immer auf den schwarzen Tasten beginnend, den Rest besorgten Arrangeure. Er wurde 101 Jahre alt. Sein Lebenswerk besteht aus rund 1000 Songs, zu denen er auch die Texte verfasste. Viele spielt man heute noch: ein Liedschaffen, das man mit den poetischen Zeilen eines anderen Hits von ihm beschreiben kann, den in jüngerer Zeit Popstars wie Eric Clapton hingebungsvoll interpretiert haben: "How Deep Is The Ocean". "So tief wie das Meer und so hoch wie der Himmel", so wird darin die Liebe besungen. Der Satz passt bestens auch auf das Schaffen von Irving Berlin.
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Sendung: "Allegro" am 10. Mai 2020 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK