BR-KLASSIK

Er wuchs in ein Feld mächtiger Konkurrenten hinein: Jascha Heifetz, Nathan Milstein, David Oistrach und Yehudi Menuhin. Doch Isaac Stern nahm einen unerschütterlichen Platz unter den großen Geigern seiner Zeit ein. Sein natürliches, sprechendes Spiel erreichte direkt die Herzen seiner Zuhörer. Mit seinem Talent zu kommunizieren und Menschen zu überzeugen, half er, große Ideen und Projekte Wirklichkeit werden zu lassen. Isaac Stern wäre am 21. Juli 100 Jahre alt geworden.

Johann Sebastian Bach: Chaconne d-Moll

Johann Sebastian Bachs atemberaubende Chaconne aus der Partita d-Moll für Violine solo ist ein Prüfstein für die musikalische Auffassungsgabe und technischen Fähigkeiten jedes Geigers. Stern zeigt sich in seiner Interpretation als Kind seiner Zeit: Mit fast orgelhaftem Klang zeichnet er die polyphone Architektur nach und unterstreicht ihre Monumentalität.

Auf der Bühne mit Itzhak Perlman und Pinchas Zukerman

Isaac Stern, der Förderer: Es hieß, er spiele zwei Instrumente – die Geige und das Telefon. Wer unter seiner Obhut stand, hatte gute Chancen, sich fest im Musikmarkt zu etablieren. Auch Itzhak Perlman und Pinchas Zukerman wurden von Stern gefördert. 1980 zählten sie längst selbst zur Geiger-Elite und teilten mit spürbarer Freude die Bühne mit ihrem Mentor anlässlich seines 60. Geburtstags.

Zu Gast bei Jack Benny

Isaac Stern war befreundet mit dem Komiker und Entertainer Jack Benny, selbst ein ausgebildeter Violinist. Natürlich ließ Stern es sich nicht nehmen, als Gast in dessen Show aufzutreten, hier im Jahr 1955 mit seinem Klavierpartner Alexander Zakin.

Beethoven mit Claudio Abbado

Isaac Stern in Paris: Im Theatre Champs-Elysees spielte er im Juni 1980 Beethovens Violinkonzert mit dem Orchestre National de France unter der Leitung von Claudio Abbado. Der 60-jährige Meister singt hier förmlich mit der Violine und lässt alles Technische des Instrumentalspiels vergessen.

Stern in China – preisgekrönte Doku

"Von Mao zu Mozart" – dieser Oscar-gekrönte Dokumentarfilm über Isaac Sterns Reise durch China 1979, über seine Begegnungen und seine Arbeit mit jungen Musikerinnen und Musikern wurde ein Riesen-Erfolg.

Mendelssohn in Jerusalem

Der Staat Israel hatte eine besondere Bedeutung für Isaac Stern. In Kriegszeiten hatte er mehrmals Konzertreisen zur Betreuung von Truppen und Zivilisten unternommen. 1986 spielte er das Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy mit dem Jerusalem Symphony Orchestra und dessen damaligem Chefdirigenten Gary Bertini.

Stern in der Library of Congress

Isaac Stern durchstöbert die Autographensammlung der Library of Congress in Washington, er blättert in handschriftlichen Partituren von Mozart und Brahms: "Was für ein Gefühl, hier zu sein! Unter so vielen engen Freunden!"

Die Franck-Sonate

Der Beginn der Violinsonate von César Franck: Die Geige formuliert zwei Fragen – und ihre Antwort. In dieser Aufzeichnung von 1985 ist der "sprechende" Musizierstil von Isaac Stern besonders schön zu erleben.