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Was heute geschah – 6. Juli 1971 Louis Armstrong stirbt

New York, 6. Juli 1971. Kurz vor seinem 70. Geburtstag stirbt der Jazztrompeter und Sänger Louis Armstrong. Eine Ikone der schwarzen Musik, ein Kulturbotschafter Amerikas, ein Mann, der die populäre Musik entscheidend verändert hatte. Armstrong kündete nicht nur von einer "Wonderful World", sondern setzte auch Maßstäbe für unmittelbaren Gefühlsausdruck in der Musik.

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Gab es im 20. Jahrhundert eine Stimme, die bekannter war als seine? Das knurrig-raue Organ eines Unverwechselbaren. Plastischer, individueller geht es nicht. So war die Stimme von Satchmo, Pops, Dippermouth – ein Musiker mit vielen Kosename. Louis Armstrong (oder auch, mit zweitem Vornamen: Louis Daniel Armstrong) war für viele Menschen auf der Welt Jahrzehnte lang der Inbegriff von Jazz.

Epochemachende Aufnahmen in Chicago

Auch das war seine Stimme: die seines Instruments – in den ersten Jahren noch das mit der Trompete verwandte Kornett, das gerade in der Frühzeit des Jazz sehr verbreitet war. Mit ihm stieg der 1901 geborene Mann aus New Orleans in ganz jungen Jahren immer mehr auf. Er ging nach Chicago, später nach New York. In Chicago machte er Mitte der 1920er Jahre mit seiner "Hot Five" und "Hot Seven" Aufnahmen, die zu den besten der Jazzgeschichte gehören. Als enorm profilstarker Solist setzte er Maßstäbe für alle Zeiten.

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Louis Armstrong - When The Saints Go Marching In | Bildquelle: xakyxak (via YouTube)

Louis Armstrong - When The Saints Go Marching In

Mit Gesang ohne Text Geschichte geschrieben

Seine Gesangsstimme ließ er schon 1926 Kapriolen schlagen. In dem Stück "Heebie Jeebies" war eine Gesangspassage vorgesehen, deren Text sich Armstrong auf einem Zettel notiert hatte. Nach der Hälfte des gesungenen Teils soll ihm der Zettel aus der Hand gefallen sein. Armstrong improvisierte dann einfach in gesungenen Silben weiter. Diese Aufnahme ist das erste populäre Beispiel von später so genanntem Scatgesang im Jazz.

Der Mann mit der Trompetenkrone

So klang vor ihm niemand. Er wurde zum Idol. Am 21. Februar 1949 zierte sein Abbild den Titel des berühmten "Time"-Magazins, mit einer Krone aus Trompeten auf dem Kopf. Eine Identifikationsfigur. Ein Star.

Hello, Dolly!

Auch das war er: Satchmo, die Stimme eines Musical-Hits. Mit dem Titelstück des Musicals "Hello Dolly", das 1964 Broadway-Premiere hatte und 1969 unter Mitwirkung Armstrongs verfilmt wurde, feierte der Sänger und Trompeter einen Chart-Erfolg, der am 9. Mai 1964 sogar die Beatles von der Spitze der "Billboard"-Hitparade vertrieb (eine Woche zuvor hatte die Band mit "Can't Buy Me Love" auf Platz 1 gestanden). 1968 feierte Satchmo einen weiteren Hit mit dem eigens für ihn geschriebenen Pop-Song "What a Wonderful World", der in England Nummer eins wurde und zusammen mit "Hello, Dolly" zu den populärsten Aufnahmen des Musikers gehört. Der späte Louis Armstrong war ein Entertainer, der aber authentisch klang: Musik stets als unverstellter Gefühlsausdruck.

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Louis Armstrong - What a wonderful world  ( 1967 ) | Bildquelle: letecheur Christophe (via YouTube)

Louis Armstrong - What a wonderful world ( 1967 )

Tod einen Monat vor dem 70. Geburtstag

Armstrong arbeitete und lebte intensiv. Vier Ehen, viele Affären. Er aß gern deftig und kurierte sich mit Abführmitteln. Immer wieder kämpfte er mit Herzschwächen. Am 6. Juli 1971 starb Louis Armstrong über Nacht im Schlaf, knapp einen Monat vor seinem 70. Geburtstag. Seine Töne sind bis heute eine "Wonderful World", mit bleibender Kraft.

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 6. Juli 2021 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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