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Was heute geschah – 27. Juli 1940 Pina Bausch wird geboren

Solingen, 27. Juli 1940. Die Anfänge sind schnell erzählt: Pina Bausch, die als drittes Kind in einen Gastwirtschaftsbetrieb mit Hotellerie hineingeboren wird, lernt schon als Kind tanzen, studiert mit vierzehn in Essen, mit neunzehn an der Juilliard School und gastiert mit 21 Jahren an der MET in New York.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Berühmt wird sie, als Arno Wüstenhöfer sie 1973 als Ballettchefin an die Wuppertaler Bühnen holt, ihr eine eigene Kompanie und noch mehr Freiheiten einräumt. Es entsteht das Tanztheater Pina Bausch. "Viele Teile des Publikums haben das als provozierend empfunden", erinnerte sich Bausch an die Anfänge. "Dabei war es das eigentlich nie. Das ist ein großer Irrtum. Man hat nicht verstanden, was ich eigentlich versuchte."

Sie machte alles anders

Provozieren wollte Pina Bausch weder mit ihrer Philosophie noch mit ihrer Ästhetik. Und doch machte sie alles anders, alles neu: verband den Tanz mit Pantomime, mit Artistik, mit Schauspiel, sogar mit Gesang. Interessierte sich für Emotionen mehr als für Hebefiguren. Die Frage: "Wie kann ich ausdrücken, was ich fühle?" war immer wieder Keimzelle ihrer Choreographien – legendäre Arbeiten wie "Kontakthof", "Café Müller", "Die sieben Todsünden" oder "Le Sacre du printemps".

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Pina Bausch - Extract from the Rite of Spring | Bildquelle: Romain Camiolo (via YouTube)

Pina Bausch - Extract from the Rite of Spring

Jeder ist anders

Ähnlich vorbildlos wie ihre Stücke war ihre Kompanie: zu klein, zu stämmig, zu alt – das gab (und gibt) es nicht im Tanztheater Wuppertal. "Jeder einzelne Mensch ist ganz anders", sagte Pina Bausch einmal. "Nicht nur in seinen ganzen Qualitäten und seinem Charakter, sondern ob er klein ist oder groß, dick oder dünn, jung oder alt. Ich mag wahnsinnig gern viele Dinge zusammenbringen – Musik, Kulturen – das liebe ich alles sehr."

Immer auf dem Weg

Vieles an der ruhigen, scheuen Pina Bausch war unkonventionell, eigen, eben anders. Ihre Werke begriff die kettenrauchende, hagere Choreographin nie als fertig, war bei jeder Aufführung selbst im Publikum, um hinterher mit der Kompanie Verbesserungen und Veränderungen zu erarbeiten; um die Tänzerinnen und Tänzer behutsam zu begleiten, auf dem Weg in neue, experimentelle und immer noch expressivere Welten.

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch 7:40 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 27. Juli 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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