Sie gilt als die Lieblingsoper Hitlers und wurde im Dritten Reich zu Propagandazwecken missbraucht. Dabei kam Richard Wagners tragische Oper "Rienzi, der letzte der Tribunen" bereits 100 Jahre zuvor in Dresden zur Uraufführung. Inspirieren ließ sich der Komponist durch den damals populären und gleichnamigen Roman von Edward Bulwer-Lytton aus dem Jahr 1835.
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Nach Auseinandersetzungen mit dem Adel Mitte des 14. Jahrhunderts findet der Volkstribun Rienzi im brennenden Kapitol von Rom seinen frühen Tod. Das ist der Plot von Richard Wagners "Rienzi"! Als Vorbild hierfür diente dem Komponisten der bis heute umstrittene römische Politiker Cola di Rienzo, der insbesondere durch Edward Bulwer-Lyttons Roman bekannt wurde. Wagner war von der Titelfigur schließlich so fasziniert, dass er sich sofort ans Werk machte.
Der spätere Bayreuther Gesamtkunstwerksvisionär aus Leipzig bewegte sich seinerzeit als Komponist auf den Spuren Beethovens und Webers, Marschners und vor allem Meyerbeers. Besonders ihn wollte Wagner übertrumpfen: Von Dresden aus nahm er mit "Rienzi" deshalb Paris ins Visier, die wichtigste Opernmetropole des 19. Jahrhunderts! Auch und gerade deswegen gibt es hier die bei den Franzosen so beliebten Elemente der Grand Opéra: Massenszenen aller Art. Und für Momente entfaltet die Musik schon den typisch Wagnerschen Sog, frei nach dem Motto: Entweder Du folgst mir, wohin ich will, oder Du brauchst gar nicht erst zuzuhören!
Mein Musik-Machen ist eigentlich ein Zaubern!
Über das, was Wagner in reifem Alter von sich sagte, schmunzeln Dirigenten oft im Angesichte des einprägsamen Gebets-Motivs zu Beginn des Fünften Akts. Um dem Tenor hier passendes Geleit zu geben, muss das berühmte "Allmächt'ger Vater, blick herab!" vom Orchester mit angemessener Inbrunst angestimmt werden.
Die Trickkiste des knapp 30-jährigen Tondichters war aber noch nicht so üppig bestückt wie die des 50-jährigen: Auch Zaubern will gelernt sein! Beim Brand des Kapitols in der "Rienzi"-Schlussszene sollte man aber lieber noch nicht an den Brand Walhalls am Ende der "Götterdämmerung" denken.
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