Bach gilt vor allem als Kirchenkomponist. Aber er hat auch zur Unterhaltung der kleinen und größeren Barockfürsten komponiert, etwa Orgeltriosonaten. Die Sonate für Orgel Nr. 6 entstand wohl aber als Übungsstück für seinen Sohn Wilhelm Friedemann.
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Das starke Stück
Bach - Triosonate Nr. 6
Bei Bach denkt man für gewöhnlich an großformatige Werke, Oratorien, Passionen, Messen. Oder an gewaltig drühnende Orgelstücke. Der Komponist konnte aber auch anders: mit Stücken, die weniger durch ihre Größe, sondern einfach durch gute Laune wirkten. Es wird angenommen, dass Bach die Triosonate Nr. 6 für seinen Sohn komponiert hat. Sie gehört zu insgesamt sechs Triosonaten, die von 1727 bis 1732 entstanden sind.
"Bach war ein netter Mensch, der mit Spaß eine Pfeife geraucht hat, ein Gläschen getrunken hat. Und man hört: alles geht durcheinander, rechts und links." (Ton Koopman, Dirigent und Organist)
Es ist eine Übungssonate mit hohem Anspruch, denn die Pedalpartien erfordern enorm schnelle Füße. Triosonate bedeutet hier, dass die beiden Manuale und das Pedal unabhängig und rein einstimmig geführt sind, was satztechnisch eine erhebliche Aufgabe darstellt. Im zweiten Satz wollte Bach, dass der Organist nicht in strengem, wie vom Metronom vorgegebenen Tempo spielt, sondern frei, selber gestaltend.
Johann Sebastian Bach - Sonate für Orgel Nr. 6 G-Dur, BWV 530, "Triosonate Nr. 6"
Reine-Marie Verhagen, Blockflöte
Tini Mathot, Orgel
Label: Antoine Marchand / Challenge Classics