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Joseph Haydn Streichquartett op. 20 Nr. 2

Joseph Haydn gilt als Erfinder des modernen Streichquartetts: Werkstatt und Laboratorium fand er in den Schlössern der Fürsten von Esterhazy. Haydn hatte bereits zwei Sechser-Zyklen Streichquartette komponiert, als er 1772 mit dem Opus 20 echtes Neuland betrat.

Porträt Joseph Haydn | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Der Sonatenhauptsatz, das Formmodell, nach dem - ab Haydn - in der mitteleuropäischen Musik für lange Zeit zumindest jeder Eröffnungssatz aufgebaut sein wird, ist hier noch nicht fertig entwickelt. Allerdings, eine kurze wilde Sonatensatz-Durchführung, in der das eine und einzige Thema kontrapunktisch und harmonisch abermals neu abgemischt wird, hat Haydn schon im Angebot.

Theaterdramatik und Wehmut

Im zweiten Satz geht es dialogisch und dramatisch zu wie auf einer Theaterbühne. Der Satz endet nicht in der Originaltonart, sondern in G-Dur, wie ein Doppelpunkt, der auf das folgende Menuett hinweist. Menuett, das ist üblicherweise, auch bei Haydn, ein lustiger Tanz. Hier aber, trotz Dreivierteltakt, bleibt ein leicht wehmütiger Dämmer über dem Stück.

Der Finalsatz ist eine Fuge. Mitte des 18. Jahrhundert war eine Fuge als Finalsatz so neu wie Haydns Einfall, aus dieser Fuge den pfiffigen Kehraus einer bis dahin überwiegend melancholischen Musik zu machen.

Musik-Info

Joseph Haydn - Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello C-Dur, Hob III: 32, op. 20 Nr. 2, "Sonnenquartett" Nr. 2

Kuss Quartett
Label: Sony/BMG

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