Bis zur großen romantischen Violinsonate war es ein weiter Weg. Denn lange spielte die Geige neben dem Klavier eine untergeordnete Rolle. Schumann verhalf dem Instrument mit seinen Violinsonaten, sich aus dieser Rolle zu befreien.
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Das starke Stück
Robert Schumann - Zweite Große Violinsonate
Im Januar 1850 erhält Robert Schumann einen Brief aus Leipzig. Sein Freund Ferdinand David, Konzertmeister des Gewandhausorchesters, bittet ihn darin, mal etwas für sein Instrument zu schreiben. Mit dem ersten Versuch ist er jedoch nicht ganz zufrieden. Beim zweiten Versuch entsteht die zweite Große Sonate in d-Moll.
"Allein nur dieses strenge Akkordische zu Beginn. Das hat seine Herbheit, und dann auch im Fortgang die Art der Polyphonie. Das hat immer wieder etwas, wo man als Spieler das Gefühl hat, da klopft so ganz leise auch der Bach an. Und da ist auf der anderen Seite das visionäre in eine neue Zeit." Ingolf Turban, Violinist
Schumann war sich der zukunftsweisenden Richtung seiner Sonate wohl bewusst. Das spiegelt sich auch im Titel wieder. Er nennt sie: Sonate "für Violine und Pianoforte". Eine Benennung entgegen der damals gebräuchlichen Bezeichnung "für Pianoforte und Violine".
Robert Schumann: Zweite Große Sonate für Violine und Klavier d-Moll, op. 121
Ingolf Turban (Violine)
Lukas Maria Kuen (Klavier)
Label: TELOS RECORDS - LC 02966