BR-KLASSIK

Inhalt

Alexander Skrjabin Klaviersonate Nr. 10

Das Klavierschaffen des russischen Komponisten Alexander Skrjabin zeigte eine starke Ähnlichkeit zum Schaffen Frédéric Chopins. Da ist die kleine und große Form und später ein ausgeprägter Personalstil. Aurelia Weiser stellt Skrjabins zehnte und letzte Klaviersonate zusammen mit dem Pianisten Bernd Glemser vor.

Bildquelle: Sammlung Megele/Süddeutsche Zeitung Photo

Das starke Stück

Alexander Skrjabin - Klaviersonate Nr. 10

Als "licht, irdisch und fröhlich" bezeichnet Skrjabin die zehnte und letzte Sonate von 1913 schwärmerisch. Zwei Jahre vor seinem Tod gelingt ihm hier jener Ausdruck von Licht und freudiger Ekstase, den er auch ein Jahr später in die Klänge des Poeme "Vers la flamme" gelegt hat.

Wie alle späten Sonaten Skrjabins ist auch die zehnte einsätzig, und folgt streng der Sonatensatzform, die auch Mozart, Beethoven oder Schubert annähernd hundert Jahre vor ihm benutzten. Trotzdem vermittelt sich die Form beim Hören nur teilweise, oft mutet die Musik etwas chaotisch an.

Wie bei einer Fuge von Bach

"Was ein ganz besonderer Punkt ist, der mich herausfordert, ist diese unglaublich Polyphonie in der Musik. Wie eine Stimme tatsächlich sich erhebt, wie andere Motive auch zum Teil übereinander geschichtet sind. Das ist wie bei einer Bach'schen Fuge." (Pianist Bernd Glemser)

Alexander Skrjabin verstand sich als ein russisches Universalgenie. Als Philosoph, Komponist und Klaviervirtuose plante er ein Gesamtkunstwerk, in dem alle Sinne und alle Künste einbezogen werden sollten und das er "Mysterium" nannte. Sein Vermächtnis hat er neben dem Orchesterpoeme "Prometheus" in seinen zehn Klaviersonaten hinterlassen. Seine zehnte und letzte Sonate markiert einen Endpunkt im Schaffen Skrjabins, sowie einen Endpunkt in dieser Richtung russischer Musik.

Musik-Info:

Alexander Skrjabin: Klaviersonate Nr. 10

Bernd Glemser, Klavier
Label: Naxos

Mehr Solomusik

    AV-Player